Der Schultergürtel
Der Schultergürtel ist zusammengesetzt aus den Schlüsselbeinen,
die mittig mit dem Brustbein über jeweils ein Gelenk verbunden sind, und den
beiden Schulterblättern, die ebenso gelenkig mit den Schlüsselbeinen verbunden
sind. Die Schulterblätter bilden jeweils eine Gelenkpfanne, in der der
Oberarmkopf mit Hilfe von Bändern und Muskeln aufgehangen ist.
Dieser fast geschlossene „Gürtel“ ist regelrecht auf dem
Brustkorb abgelegt, so dass die Schulterblätter über den Rippen des Rückens zu
liegen kommen. Vergegenwärtigt man sich diese Konstruktion als ein „Joch“, an
dem die Arme wie Stricke befestigt sind, fällt es leicht sich folgendes
vorzustellen: Soll der Körper sich aufrichten, ist es nicht dienlich das Joch
für die Aufrichtung zu „missbrauchen“ (die Schultern zu den Ohren oder die
Schulterblätter zur Wirbelsäule zu ziehen), sondern stattdessen das Brustbein
anzuheben.
Das bedeutet, dass die Aufrichtung die für eine ausbalancierte Haltung
wichtig ist, in erster Linie über die Brustwirbelsäule erfolgt. Geschieht die
Aufrichtung über den Schultergürtel, ist eine entspannte Armhaltung und lockere
Zügelführung beim Reiten nicht mehr möglich.
Skizze 1:
1 Brustbein
2 Schulterblatt
3 Schlüsselbein
4 Oberarmkopf
a Schlüsselbein-Schulterblattgelenk
b Schlüsselbein-Brustbeingelenk
c Schultergelenk
Skizze 2:
1 Schlüsselbein
2 Oberarmkopf
3 Schulterblatt